Duo

2023: Dialoge

„Ihr Gedicht klingt, an sich, wie die schönste Musik – die gute Pejacsevich wird es gewiß verschandeln.“

(Marie von Thurn und Taxis an Rainer Maria Rilke, Brief vom 8.4.1915)

Im Lied führen Text und Musik eine Art Gespräch. Doch hinter diesen Kompositionen stehen oft ganz reale Dialoge, die spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Werke gewähren.

Im obigen Zitat geht es um eine geplante Zusammenarbeit zwischen Rainer Maria Rilke und der kroatischen Komponistin Dora Pejačević(1885-1923). Rilke war gegenüber Vertonungen seiner Gedichte eher negativ eingestellt, doch bei Dora Pejačević machte er offenbar eine Ausnahme. Sie war eine slawonische Gräfin, die eine kritische Einstellung zur Aristokratie vertrat, was vielleicht auch die Bissigkeit der Prinzessin Marie von Thurn und Taxis im zitierten Brief an Rilke erklären mag.

Ein bekanntes Beispiel einer engen Verbindung zwischen Komponist und Dichterin sind die Wesendonck-Lieder von Richard Wagner (1813-1883) und seiner “Muse” Mathilde Wesendonck. Wagner spricht von “unseren” Liedern und dass er “Besseres, als diese Lieder, nie gemacht” habe.

Auch die Komponistin Mel Bonis (1858-1937) wurde von Gedichten eines ihr sehr nahestehenden Menschen inspiriert: Amedée Hettich. Dahinter verbirgt sich eine ähnlich tragische Liebe wir bei Wagner und Wesendonck…

Hanna Roos (Mezzosopran) und Kyra Steckeweh (Klavier) zeigen in ihrem Programm “Dialoge” diese vielschichtigen Beziehungen zwischen Text und Musik, zwischen Dichter*innen und Komponist*innen auf.

Konzerte “Dialoge”

14.10.2023 18:00 Uhr Mosbach, Rathaussaal

15.10.2023 19:00 Uhr Lahr, Pflugsaal

22.10.2023 18:00 Uhr Schwäbisch Hall, Arche im Sonnenhof

30.10.2023 19:00 Uhr Bonn, Klavierhaus Klavins


2017: Anderswo

Wünschen, Erahnen, Hoffen, Bereuen, Fürchten, Erinnern, Sehnen…
In Gedanken die Gegenwart zu verlassen ist eine der herausragenden Fähigkeiten des Menschen. Die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen kennt in den Liedern von Franz Schubert, Lili Boulanger, Rebecca Clarke, Wolfgang Rihm, Judith Weirs, Martin Brenne und Barbara Heller scheinbar keine Grenzen und dennoch treffen sie sich alle in einem gedanklichen „Anderswo“.


2015: Jugendstil

In Liedern von Alban Berg, Alma Schindler-Mahler, Richard Strauss und in Klavierwerken Mel Bonis erscheinen die typischen Themen dieser Epoche: Natur und Mystik, Schönes und Abgründiges finden Wiederhall in den Werken der Komponist_innen.


2014: Nuits d’éte | Sommernächte

In diesem Programm widmete sich das Duo Werken von ausschließlich französischen Komponisten: Debussy, Fauré, Berlioz und Ravel.


2012: Balladen – mit und ohne Worte

Hanna Roos und Kyra Steckeweh betrachteten hier die Gattung Ballade aus zwei Perspektiven: als Vertonung von literarischen Vorlagen für Gesang und Klavier und als reine Instrumentalmusik für Klavier solo.


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